Orthodoxe Kirche im Zentrum von Bukarest

Das Rumänischstudium

Beschreibung des Studiums der rumänischen Philologie in Jena
Orthodoxe Kirche im Zentrum von Bukarest
Foto: Victoria Popovici

Rumänisch: regionale Verortung

Im Vergleich zu anderen Ländern romanischer Sprache, wie Frankreich oder Spanien, hat Rumänien eine recht junge, dafür sehr dynamische Kultur, eine vielerorts noch gut erhaltene Volkskultur und eine balkanisch anmutende Sprache, in der Latein, Französisch und Italienisch auf Slawisch, Türkisch und Ungarisch treffen. Ein Land, in dem Moderne und Tradition Seite an Seite stehen. Ein Land mit bewegter Zeitgeschichte, das im Kalten Krieg Teil des Ostblocks war, aber dessen kulturell-intellektuelle Ausrichtung immer auch nach "Westen" ausgerichtet war.

Nicht nur in Rumänien, auch in der Nachbarrepublik Moldau, wird Rumänisch gesprochen, so dass im Studium in Jena auch das kulturelle und politische Geschehen jenseits des Flusses Pruth von Interesse ist. In der Republik Moldau koexistiert das Rumänische mit dem Russischen, vielfach sind die Bewohner:innen des Landes mehrsprachig. Im 19. Jahrhundert wurde das Land Teil des Russischen Reichs, in der Zwischenkriegszeit Teil Rumäniens, nach dem 2. Weltkrieg Teil der Sowjetunion. Es erlangte erst 1991 seine Unabhängigkeit.

Auch rumänischsprachige Minderheiten in der Ukraine, in Ungarn und in Serbien sowie die balkanromanischen Minderheiten in Griechenland, Albanien, Mazedonien können in Jena genauer erforscht werden; die größte Gegenwartsdiaspora dürfte mittlerweile durch die vielen Arbeitsmigrant:innen entstanden sein, die sich beginnend mit den 1990er Jahren insbesondere in wohlhabenderen europäischen Ländern und Nordamerika angesiedelt haben oder aber zwischen den europäischen Ländern - fluide den Arbeitsangeboten nachreisend, zwischendurch das Heimatland besuchend oder dort Geld hinterlassend - bewegen.

Studienfächer mit Schwerpunkt Rumänisch

Die Beschäftigung mit dem Rumänischen vereint Studierende mehrerer Fachrichtungen: angehende Romanist:innen (Bachelor und Master), Studierende des interdisziplinären Studiengangs Südosteuropastudien (Bachelor und Master) und Student:innen des Studiengangs Wirtschaft und Sprachen (Bachelor) mit Schwerpunkt Rumänisch.

Bachelor RomanistikRumänisch als Kern-Externer Link oder Ergänzungsfach
Bachelor Südosteuropastudien als Kern-Externer Link oder Ergänzungsfach
Bachelor Wirtschaft und Sprache
Master SüdosteuropastudienExterner Link
Master Romanische Kulturen in der modernen Welt: Profilrichtung Romanische Studien
Master Romanische Kulturen in der modernen Welt: Profilrichtung Mittelmeerstudien  
Zusatzstudium "Rumänische Sprach- und Kulturstudien"pdf, 432 kb
Hier können Sie die wichtigsten Informationen über den Aufbau dieser Studiengänge bekommen.Externer Link

Profil des Fachbereichs Rumänistik

Das Rumänischstudium in Jena ist breit gefächert und offen gestaltet. In unseren Veranstaltungen werden historische, politische, sprachliche, literarische sowie allgemein kulturelle Fragen besprochen.

Das erlaubt den Studierenden, sowohl auf Bachelor- als auch auf Masterebene, durch die Auswahl der Veranstaltungen individuelle Schwerpunkte in der Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft oder der Literaturwissenschaft zu setzen. Gleichzeitig fördern wir das interdisziplinäre Denken: jedes Jahr bietet die Rumänistik Veranstaltungen in Kooperation mit anderen Disziplinen (osteuropäische Geschichte, Volkskunde, Sozialarbeit) an.

In der Sprachpraxis werden die Studierenden individuell eingestuft und belegen Sprachübungen, die für ihr Ausgangsniveau angemessen sind. Wer zum Beispiel das Bachelorstudium Romanistik: Rumänisch ohne Vorkenntnisse beginnt, erreicht am Ende des Studiums mindestens das Niveau B1/B2; mit Vorkenntnissen kann man das Niveau C1/C2 erreichen.

Lehrende

An der Friedrich-Schiller-Universität Jena befindet sich deutschlandweit die einzige ausschließlich dem Rumänischen gewidmete Professur. Von 1995-2016 war der Linguist Wolfgang Dahmen der Stelleninhaber. Seit 2017 ist Valeska Bopp-Filimonov die Inhaberin der Juniorprofessur für Romanistik mit Schwerpunkt Rumänistik. Prof. Thede KahlExterner Link ist als Südslawist am Institut für Slawistik und Kaukasusstudien ebenfalls ein Experte der balkanromanischen Sprachen. 

Victoria Popovici ist als Lehrkraft für besondere Aufgaben für die Rumänischsprachkurse sowie für die Einführungen in die Literatur, Sprachwissenschaft und Landeskunde/Geschichte zuständig. Lehraufträge erweitern das Angebot. Wir können somit eine hohe Zahl an Veranstaltungen zu Rumänischer Sprache, Geschichte, Literatur, Gesellschaft und Kultur anbieten und eine sehr gute, persönliche Betreuung der Studierenden gewährleisten.

Internationale Vernetzung

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena kooperiert mit den rumänischen Universitäten in Iaşi, Bukarest, Cluj, und Timişoara.

Im Laufe des Studiums können Student:innen mithilfe eines Erasmus-Stipendiums ein oder zwei Semester an einer rumänischen Universität verbringen oder ein Praktikum absolvieren. Die Auslandsstudienaufenthalte werden nicht auf die Regelstudienzeit von sechs Semestern angerechnet.

Über uns

Gesamtüberblick (PPTExterner Link)
Jun.-Prof. Valeska Bopp-Filimonov über das "kleine Fach" Rumänisch in Jena (Kurzvideo)Externer Link
Studentin Miriam berichtet: "Warum Rumänisch an der Universität Jena studieren?" (Kurzvideo)Externer Link
Studentin Pauline berichtet: "Warum Rumänisch in der Universität Jena studieren?" (Kurzvideo)Externer Link

Abgeschlossene Veranstaltungen/Projekte

  • Virtuelle Ausstellung "Wir wohnen Wort an Wort. Banat, Siebenbürgen, Bukowina: Ein Ethnograffiti Südosteuropas" (Koordination: Jun.Prof. Dr. Valeska Bopp-Filimonov, Dr. Anne Dippel). Link zur Ausstellung hierExterner Link  
  • Internationales virtuelles Studierenden-Kolloquium 2021: "Perspektiven auf Rumänien und die Moldau" 18.02.2021 - 20.02.2021 (Koordination Jorina Fenner M.A.):
    Externer Link

Programm der Tagungpdf, 500 kb.
Tagungsbericht von Bianca Hepp und Jana StöxenExterner Link.

Aktuelle Lehrveranstaltungen

 Vorlesungsverzeichnis (FriedolinExterner Link, Institut für Romanistik)